Social Sherry Tasting
Vor ein paar Monaten fand ich im Netz einen Hinweis auf das social sherry tasting. Es gab 100 Boxen mit jeweils 6 Flaschen Sherry und dazu noch 6 Gläser von Schott Zwiesel quasi geschenkt. Natürlich sollte über die Weine im Anschluss berichtet werden. Das ist der eigentliche Hintergrund der Aktion: Sherry bekannter machen. Also habe ich mich einfach mal beworben und auch tatsächlich so ein Paket per Post erhalten.
Da ich die 6 Flaschen Sherry (Fino, Manzanilla, Amontillado, Oloroso, Cream, Pedro Ximenez) beim besten Willen nicht allein verkosten wollte, habe ich ein paar Freunde eingeladen das mit mir zusammen zu tun. Die Reaktionen auf das Thema Sherry waren gelinde gesagt verhalten. Ich konnte alle mit dem Hinweis, dass es auch „normalen“ Wein gäbe beruhigen.
Zur Verkostung habe ich den Grill angeworfen und Kaisergranat, Salsiccia, Duroc-Schweinerücken und grünen Spargel zubereitet. Dazu haben wir uns vom Fino in Richtung Pedro Ximenz vorgearbeitet.
Die allgemeine Reaktion auf die Weine reichte von „bäh“ über „interessant“ bis zu „ich lasse den nächten dann mal aus“.
Begeisterung stellte sich dann erst bei Cream und Pedro Ximenez ein; und das auch nur bei den passionierten Süßwein-Fans.
Persönlich fand ich Fino und Manzanilla sehr angenehm zum Kaisergranat. Zu Wurst und Fleisch eher unpassend. Amontillado eher nichtssagend, Oloroso spannend, Cream eher langweilig und Pedro Ximenz ob der massiven Süße und Viskosität beeindrucken aber eher in Fingerhut-dosierungen zu trinken.
Als Fazit würde ich sagen dass Sherry aufgrund des aktuell in Deutschland dominierenden Weingeschmacks einfach einen schweren Stand hat. Zu dem doch recht eingestaubten Image kommen doch eher ungewöhnliche Aromen (nicht negativ gemeint).
Ich hoffe durch Aktionen wie das social sherry tasting finden sich neue Liebhaber dieses alten und wie ich finde spannenden Weinstils.